La Stampa - Italien | Montag, 8. Dezember 2014
Roberto Toscano mahnt zu Besonnenheit gegenüber Putin
Europa und der Westen müssen gegenüber Russlands Präsident Wladimir Putin unbedingt bedächtig agieren, denn sie sind nicht unschuldig an seiner aggressiven Politik und Rhetorik, mahnt der Politologe Roberto Toscano in der liberalen Tageszeitung La Stampa: "Wir haben eine schweren politischen Fehler begangen, indem wir die Interessen Russlands, die Frage seiner Sicherheit (in Verbindung mit der Idee eines möglichen Nato-Beitritts der Ukraine) sowie den russischen Nationalstolz unterschätzt haben. Damit haben wir Putin einen Vorwand für seinen Revanchismus geliefert. Vor Putins aggressiver Politik zu weichen, hilft heute genauso wenig, wie in Panik zu geraten. Wir sollten lieber Ruhe bewahren und an einer diplomatischen Lösung festhalten. Diplomatie ist nur glaubwürdig, wenn sie Hand in Hand geht mit der notwendigen Entschlossenheit, der Ukraine zu helfen, sich wirtschaftlich wie auch politisch-institutionell wieder zu festigen. ... Es wird ein Russland nach Putin geben. ... Ein Russland, das trotz aller euroasiatischer Projekte, historisch und kulturell zu Europa gehört und eines Tages auch wirtschaftlich und politisch wieder zu Europa gehören wird."
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