Lidové noviny - Tschechien | Dienstag, 1. November 2011
Neuer EZB-Präsident bald italienischer Premier
Der bisherige italienische Notenbank-Präsident Mario Draghi übernimmt am heutigen Dienstag das Präsidentenamt der Europäischen Zentralbank (EZB). Die konservative Tageszeitung Lidové noviny sieht ihn aber als Nachfolger von Italiens strauchelndem Premier Silvio Berlusconi und daher nur als Übergangschef bei der EZB: "Dank seiner wachsenden Beliebtheit könnte er künftig Italiens Premier Silvio Berlusconi ablösen. Dessen Rücktritt fordern nicht nur die Opposition und die Gewerkschaften, sondern mittlerweile auch Unternehmer, aus deren Mitte Berlusconi stammt. Mario Draghi gilt in Italien als Mensch mit geradezu übernatürlichen Fähigkeiten. Die Italiener schätzen an ihm vor allem, dass es ihm in den 1990er Jahren als Direktor im Finanzministerium gelungen ist, den Bankrott seines Landes abzuwenden. Draghi verordnete eine umfangreiche Privatisierung, wertete die Währung ab und senkte die Staatsausgaben. Nur deshalb konnte Italien 1999 mit an der Wiege des Euro stehen. ... Bereits heute ist Berlusconi vollständig auf Draghi angewiesen."
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